10. Januar 2010

Biologger - Die Anfänge

Die Sehnsucht danach, die Faszination des Segelfliegens in Worte zu kleiden anstatt nur sprachlose Zahlenspiele zu unternehmen - so beginnt mein Umdenken. Erste Gedanken, die die zarten Umrisse einer neuen Philosophie, eines neuen Konzepts beschrieben. Eine neue Idee ist immer eine Wette auf die Zukunft. Wenn sie sich als richtig erweist und durchsetzt, wird sie gefeiert. Wenn sie sich als falsch herausstellt, haben es alle anderen schon immer besser gewusst. Ich gehe diese Wette und das damit verbundene Risiko ein.

Eine neue Idee zu denken und vielmehr noch, sie zu verbreiten, bedeutet, den Weg des Mutes zu gehen. Es braucht immer Mut, sich gegen den Mainstream zu stellen. Denn das aerodynamische Prinzip gilt nicht nur in der Fliegerei, es gilt auch im Gesellschaftlichen. Erfolg haben meist, diejenigen, die sich schön schlank machen im Windkanal der Erwartungen. Bloß keinen Widerstand zeigen, nur nichts Überflüssiges zeigen. Am besten können dies die vielen Gehirndiener, die sich an den verschiedensten Stellen der Gesellschaft finden.

Die Fliegerei ist hierbei keine Ausnahme, die Segelflieger schon gar nicht. Ich kenne kaum ein soziales Feld, in dem Anpassung von Gedanken und Handlungen nicht so verbreitet sind und belohnt werden, wie bei den Segelfliegern der alten Schule. Es bleibt die (wie ich finde: begründete) Hoffnung, dass es bald auch eine neue Generation von Fliegern gibt, die der Vermessbarkeit der Sehnsucht überdrüssig geworden sind. Vom Spagat zwischen dieser tiefgreifenden Einsicht – das die Lust uns durch deren Quanitifizierung verloren geht – und meinen eigenen Schwierigkeiten, dieses Denken in einer befriedigende Praxis umzusetzen, handelt dieser Blog. Die ersten Einträge stammen noch aus einer Übergangszeit, in der meine neuen Philosophie erst gereift ist, aber deswegen noch lange nicht umgesetzt werden konnte, weil auch ich in den alten Strukturen verharrte. Dann kam mir der Zufall zu Hilfe.