So ganz anders ist dieser Flug. Wolken zum Küssen sind nicht
vorhanden, ich vermisse sie. Kann man an einem einzigen Tag, morgens im Büro
sein, einen interessanten Menschen treffen, einen tollen Flug machen und beim
Spätschwimmen im Freibad bei 27 Grad Wassertemperatur und Aperol Spritz den
Sommer genießen? Man kann! Mit dem Apis 2 ist das möglich. Die kleine Freiheit
mit der großen Wirkung.
Ich versuche früher dran zu sein, damit ich nicht in der zu
erwartenden Hitze aufbauen muss. Beim Aufrüsten komme ich mit einem
Gyrokopter-Piloten ins Gespräch. Wir finden Thema um Thema. Mit manchen
Menschen kann man sprechen, als ob man sie schon lange kennen würde. Ein sog.
„Vereinkamerad“ hingegen pampt mich gleich (mal wieder) im Vorübergehen an. Mit
manchen Menschen kann man auch nach Jahren nichts anfangen.
Nach dem Start bei 33 Grad, der kleine Motor hat gut zu tun,
kommt mir eine ganze Flotte Segelflieger entgegen. Teilnehmer des Klippeneckwettbewerbs.
Sie müssen. Ich kann. Erstaunlich, wie konformistisch sich so eine Rotte
Wettbewerbspiloten verhält. Was an dieser
Sich-gegenseitig-hinterher-und-im-Pulk-Fliegerei so toll sein soll, wird sich
mir sicher nie erschließen. Mehrere Mal markiere ich für die Überflieger die
Aufwinde und mache mich dann mit meinem Apis 2 davon. Ich will meine Ruhe und
finde diese auch. Zum Glück verliert sich die Rotte im Irgendwo über dem
Schwarzwald.
Nach vier Stunden in der Blauthermik habe ich genug. Dies
wird wohl mein letzter Segelflug des Jahres sein. Morgen fliege ich ins
Ausland. Heute habe ich mir noch einmal ein wenig Götternektar besorgt. Und ich
komme sogar noch rechtzeitig ins Freibad um ein Steak, ein Bier und gute
Gesellschaft zu bekommen.