21. August 2014

Normallandung

Der heutige Flugtag begann damit, eine neue Batterie zu kaufen, denn es stellte sich heraus, dass die alte den Geist aufgegeben hatte und schuld war, am gescheiterten Versuch, den Motor in der Luft anzulassen.
Mit neuer Batterie und neuen Vorsätzen, was meine Sicherheitsscripts und –höhen angeht, starte ich in den Tag. Erst wie gestern ein wenig nach Osten, aber ich habe keine Lust mich bei einer Basis von 1500 Metern gegen die Wind zu quälen. Nach Westen, Richtung Bayreuth, steht eine wunderbare Wolkenstraße, düster und schnurrgerade. Ich düse dorthin und sie nimmt mich auf, allerdings regnet es zu meiner Überraschung. Heute heißt der Leitspruch nicht „Im Steigen kreisen“ sondern im „Im Regen steigen“. Auch schön. Kurz vor Bayreuth spukt mich das Wolkenungeheuer aus, es folgen noch einige weitere wilde Ritte unter Wolkenstraßen in verschiedene Richtung, die Fahrt am gelben Strich und es steigt immer noch. So will man es doch als Segelflieger haben. Auch mit dem Leichtgewicht Apis 2 fetzt das schon ganz ordentlich.
Spannend war nicht der heutige Flug, sondern die Landung. Als ich mich gegen den Wind zurückgekämpft habe - 30 km/h Wind machen dem Bienchen schon zu schaffen – erklimme ich nochmals die maximale Basishöhe von 2000 Metern in der Nähe von Bamberg und bin mit mir und dem Flug zufrieden.
Jetzt will ich doch mal probieren, ob der Motor in der Luft startet. Schalter an, Zündung an, der Motor fährt aus, den roten Starter drücken und prompt läuft der Motor. Ich freue mich, aber ich freue mich zu früh. Denn er geht nicht mehr aus. Was ich auch tue, der Propeller dreht sich weiter. Ich komme leider nicht an den Kraftstoffhahn – möge der liebe Gott verhüten, dass ihn einer der Piloten in einem Ernstfall einmal in der Luft schließen will. Den Trick mit dem Choke kenne ich noch nicht (ziehen, warten, dann säuft der Motor ab). Ich realisiere langsam, dass ich ein Problem habe, denn wenn der Motor sich nicht abstellen lässt, muss ich mit laufendem Motor landen. Das tue ich dann auch, sage über Funk Bescheid, setze ich Klappen, achte auf die Fahrt (Fly the Plane) und denke nicht zu viel über den Motor nach, der hinter mir immer noch läuft. Ich rolle schnell von der Bahn ab und stelle den Motor mit dem Zündhahn ab (am Boden kann ich ihn mühelos erreichen).

Nun beginnt mal wieder die Suche nach der Ursache. Und die Sehnsucht wächst, mal wieder eine normale Landung zu machen. Die letzten drei Landungen waren eher außergewöhnlich – eine Landung vor einem Gewitter, eine Außenlandung, weil der Motor sich nicht starten ließ und eine Landung mit laufendem Motor. Bald habe ich alles durch....

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