Der heutige Flugtag begann damit, eine neue
Batterie zu kaufen, denn es stellte sich heraus, dass die alte den Geist
aufgegeben hatte und schuld war, am gescheiterten Versuch, den Motor in der
Luft anzulassen.
Mit neuer Batterie und neuen Vorsätzen, was meine
Sicherheitsscripts und –höhen angeht, starte ich in den Tag. Erst wie gestern
ein wenig nach Osten, aber ich habe keine Lust mich bei einer Basis von 1500
Metern gegen die Wind zu quälen. Nach Westen, Richtung Bayreuth, steht eine
wunderbare Wolkenstraße, düster und schnurrgerade. Ich düse dorthin und sie
nimmt mich auf, allerdings regnet es zu meiner Überraschung. Heute heißt der
Leitspruch nicht „Im Steigen kreisen“ sondern im „Im Regen steigen“. Auch
schön. Kurz vor Bayreuth spukt mich das Wolkenungeheuer aus, es folgen noch
einige weitere wilde Ritte unter Wolkenstraßen in verschiedene Richtung, die
Fahrt am gelben Strich und es steigt immer noch. So will man es doch als
Segelflieger haben. Auch mit dem Leichtgewicht Apis 2 fetzt das schon ganz
ordentlich.
Spannend war nicht der heutige Flug, sondern die
Landung. Als ich mich gegen den Wind zurückgekämpft habe - 30 km/h Wind machen
dem Bienchen schon zu schaffen – erklimme ich nochmals die maximale Basishöhe
von 2000 Metern in der Nähe von Bamberg und bin mit mir und dem Flug zufrieden.
Jetzt will ich doch mal probieren, ob der Motor in
der Luft startet. Schalter an, Zündung an, der Motor fährt aus, den roten
Starter drücken und prompt läuft der Motor. Ich freue mich, aber ich freue mich
zu früh. Denn er geht nicht mehr aus. Was ich auch tue, der Propeller dreht
sich weiter. Ich komme leider nicht an den Kraftstoffhahn – möge der liebe Gott
verhüten, dass ihn einer der Piloten in einem Ernstfall einmal in der Luft
schließen will. Den Trick mit dem Choke kenne ich noch nicht (ziehen, warten,
dann säuft der Motor ab). Ich realisiere langsam, dass ich ein Problem habe,
denn wenn der Motor sich nicht abstellen lässt, muss ich mit laufendem Motor
landen. Das tue ich dann auch, sage über Funk Bescheid, setze ich Klappen,
achte auf die Fahrt (Fly the Plane) und denke nicht zu viel über den Motor
nach, der hinter mir immer noch läuft. Ich rolle schnell von der Bahn ab und
stelle den Motor mit dem Zündhahn ab (am Boden kann ich ihn mühelos erreichen).
Nun beginnt mal wieder die Suche nach der Ursache.
Und die Sehnsucht wächst, mal wieder eine normale Landung zu machen. Die
letzten drei Landungen waren eher außergewöhnlich – eine Landung vor einem Gewitter,
eine Außenlandung, weil der Motor sich nicht starten ließ und eine Landung mit
laufendem Motor. Bald habe ich alles durch....
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