31. Juli 2013

Wolkenküssen


Einer dieser Tage, an denen der Apis 2 seine Stärken voll ausspielen kann. Obwohl ich morgens noch eine Besprechung nach der anderen habe und überhaupt nicht an Segelfliegen denken, obwohl ich erst gemütlich nach Hause radle, Mittagesse und es mir dann auf dem Sofa bequem mache, wird das ein richtig guter Flugtag.

Nach dem Mittagsschlag - ich bin ausgeruht - sehen die Wolken plötzlich ganz anders aus. Ich gebe mir einen Rück. Der Hänger steht vor der Haustür, schnell die Batterien, Sonnenbrille und Portemonnaie einpacken. Dann zum Flugplatz fahren. Ich baue in Rekordzeit auf, die Wolken sehen mittlerweile mehr als vielversprechend aus. Und dann zögere ich nicht lange, gebe Gas und bin im Himmel.

Es ist kurz nach 15 Uhr, schönste Nachmittags-Sommerthermik. Wie für den Apis 2 gemacht. Hohe Wolken, wenig Wind. Ich tummle mich an der Schweizer Grenze, Bodensee, ein wenig Schwarzwald. Immer unter den Wolkenstraßen, die mir den Weg zeigen. Ich muss ja keinen Punkten hinterher fliegen.
Es ist einfach ein Genuss. Die Luft ist wunderbar klar, die Sicht gefühlt unendlich. Die Landschaft klar konturiert, das Auge beschäftigt. So vergeht dieser Nachmittag im Rausch. Am Ende des Tages steht weit und breit nur eine Wolke am Himmel. Drum herum sind alle andere Stück für Stück in sich zerfallen. Es ist spät, aber ich will noch nicht langen. Immer wieder fliege ich zur übriggebliebenen Wolken zurück, unter ihr finde ich den steten Aufwind. Es fühlt sich an, wie Küssen.

Bis auch dies zu Ende gehen muss. Wie alles im Leben. Was bleibt, sind die Bilder in meinen Kopf.

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